Als "Mutterkirche des Uplandes" hat die Usselner Kilianskirche schon immer größere Aus- maße als die übrigen Dorfkirchen gehabt. Sie wurde im frühen 13. Jahrhundert als spät- romanische dreischiffige Basilika mit rechteckigem Grundriss und Rundbogenfenstern erbaut.
Nur der nördliche Mittelpfeiler trägt heute noch das romanische Kämpferprofil mit Palmetten und Schachbrettfries:
Die übrigen Pfeiler sind viel schlichter
profiliert:
1896-97 wurde auch das Langhaus erheblich umgestaltet. Die Pfeiler wurden aus statischen Gründen erheblich verstärkt; sie sollten die Last der hochgezogenen Seitenschiffe, der neuen Emporen und des schiefergedeckten Satteldaches tragen. Die so massiv wirkenden Kreuz- gewölbe der Decke bestehen tatsächlich aus einer Holzrippen- und Bretterschalung, auf deren Unterseite Schilfrohrmatten als Träger für den Lehmputz dienen.
Dem Zeitgeschmack entsprechend wurde damals auch eine obere - etwas unproportioniert wirkende - Fenstergalerie eingebaut, aber 1960 wieder entfernt und durch große trapez- förmige Dachgauben in einem weiter heruntergezogenen Satteldach ersetzt. Diese wiederum mussten bei der 1996 begonnenen Renovierung kleineren Erkerfenstern in einem durch Unterbrechung gefälliger gestalteten Dach weichen.